Donnerstag, 22.08.2024, 20:00, Lendhafen
Filmscreening & Gespräch
mit den Künstlerinnen Pia Wilma Wurzer und Christina Werner
Dem Screening der beiden Filme folgt ein Künstlerinnengespräch mit Annemarie Pilgram.
Christina Werner
Rhythm is a dancer, 2024
25:09 min.
Aufbauend auf “Die Straße. Im Rhythmus der Arbeiter:innenschaft”, eine mehrteilige Arbeit, die Werner 2020 realisierte, ist die neue ortsspezifische Ausgabe “Rhythm is a dancer” für Dessau entstanden. Dabei verbindet die Künstlerin Recherchen zur Arbeiter*innen- Bewegung in Dessau und der Region mit einem Interesse an zeitgenössischen Protestbewegungen. In beiden Fällen stehen kollektive Formen, um politische Anliegen in den öffentlichen Raum zu tragen, im Vordergrund des künstlerischen Anliegens.
Werner bezieht sich auch auf die sogenannten Arbeiter:innenchöre, in denen tanzende oder semiprofessionelle Laien im Sinne einer chorisch organisierten Masse in den urbanen Raum wirkten, um ihren Anliegen Sichtbarkeit zu verleihen. Körper und Gesten wurden als sichtbare politische Zeichen der Zusammengehörigkeit und des Widerstands eingesetzt. Zusammen mit verschiedenen Akteur*innen werden historische und aktuelle Posen und Gesten zu einer neuen kollektiven Foto-Performance-Serie weiterentwickelt. Über Fotografien, Performance, Video und Versatzstücke der politischen Agitation erinnert Werner an die gesellschaftliche Aufbruchsstimmung der 1920er-Jahre und holt sie über den körperlichen Nachvollzug ins kollektive Gedächtnis zurück. Der Rhythmus der Arbeit, der Maschinen und der Körper kommen auf der Straße zusammen und wirken als Gemeinschaft in den Stadtraum. (Barbara Steiner, Direktorin Bauhaus Dessau)
Christina Werner, 1976 geb., lebt und arbeitet in Wien
Pia Wilma Wurzer
Diandlan, 2024
19:11 min.
Eine junge Frau steht in Tracht mit Bänderhut einsam auf einer schneebedeckten Wiese. Die Luft ist klirrend kalt und von eisigem Wind zerschnitten, in der nächsten Szene steht dieselbe Frau in einem Stall, später befindet sie sich in einem Zimmer, in dem die Zeit stehen geblieben ist bis sie sich auf einem schneebedeckten Steilhang ihren scheinbar endlosen Weg aufwärts vorbei an umgeschlagenen Baumwurzeln kämpft. Begleitet werden diese Szenen von einem Voice Over, das wie ein kollektiver Tagebucheintrag in Dialekt von Erinnerungen mehrerer Frau- en erzählt, mit denen sich die Filmemacherin über ein Jahr lang auseinandergesetzt hat. Mit einem neu interpretierten Kärntnerlied (produziert von Pia Wilma Wurzer) beginnt und einem gegenwärtigen Pop-Song endet ein Kurzfilm, der ein Porträt von 7 Frauen aus einem Ort in Kärnten zeichnet, dessen Grundierung die Einsamkeit und der Kampf um Selbstbestimmung bilden.
Pia Wilma Wurzer, 1994 geb., lebt und arbeitet in Wien
Bei Schlechtwetter findet die Veranstaltung im kärnten.museum (Museumgasse 2) statt.