Eröffnung: Freitag, 12. August 2022, 19:30
Im Anschluss: Konzert von Alpine Dweller
In ihrer Installation Lärmschutz realisiert Folke Köbberling Luftschallabsorber aus Rohwolle. Bezugnehmend auf spezifische Herausforderungen des städtischen (Zusammen-)Lebens im Lendhafenviertel – Straßenverkehr; die Akustik ungünstig beeinflussende Faktoren wie bspw. die kesselartige Lage des Lendhafens unterhalb des Straßenniveaus; unterschiedliche Bedürfnisse und Vorstellungen vom Leben in der Stadt – setzt die Künstlerin den in einer Lehrveranstaltung untersuchten Prototypen in Serie um. Je circa zehn Absorber werden an der südlichen und nördlichen Hafenmauer von der Fahrbahnhöhe abwärts angebracht. Die skulpturalen Elemente thematisieren nachhaltige Bauweisen und alternative Zugänge ebenso wie die Frage danach, was für wen unter welchen Umständen Lärm ist, der reduziert werden sollte.
Zusätzlich zur Installation erfolgt eine performative Setzung: drei bis vier Schafe werden von 12. bis 15.8. an der südlichen Böschung des Lendkanals weiden. Der Rohstoff Wolle wird so noch deutlicher mit den Lebewesen in Verbindung gesetzt, von denen er gewonnen wird. Die performative Setzung stellt Fragen zur Nutzung urbaner Grünflächen, ihrer Funktion für soziale Interaktion sowie den Möglichkeiten und Grenzen des Zusammenlebens von Tier und Mensch im städtischen Raum.
Die performative Setzung erfolgt im Rahmen von CLOSE(D) FUTURE Kunstkulturjahr 2022.
Folke Köbberling studierte Bildende Kunst in Kassel und Lancashire sowie Architektur in Berlin. Seit 2016 ist sie Professorin für künstlerisches Gestalten am Institut für architekturbezogene Kunst an der TU Braunschweig. In ihren Arbeiten befasst sie sich mit den Auswüchsen des neoliberalen Konsumzwangs und entwickelt Interventionsmodelle für den urbanen Raum, die den Umgang mit städtischer Architektur teils auf humorvolle Weise in Frage stellen.
Im Vergnügungspark der Ohren von Alpine Dweller spielen sie ihre Instrumente (Viola, Gesang, Cello, Gitarre und mehr) mit den wirbelndsten Farben. So werden durch lebendige und zusammenfindende Töne akustische Bilder gemalt und ans Licht gebracht. Der ruhige Tanz dazu färbt die Atmosphäre dunkelbunt.
Bei Schlechtwetter findet das Konzert in der Johanneskirche, Martin-Luther-Platz 1, statt.