Lesungen und Diskussionen live via 3 SAT
Do. 30. Juni & Fr. 01. Juli 10:00 Uhr bis 15:30 Uhr
Sa. 02. Juli 10:00 Uhr bis 14:00 Uhr
Jetzt dürfen sich die Literaturbegeisterten wieder auf ein interessantes Spiel mit Sprache unter freiem Himmel freuen.
Der malerische Lendhafen ist DER Ort für zeitgenössische Kunst im öffentlichen Raum in Klagenfurt. Nur wenige Schritte vom ORF-Theater entfernt bietet er, während der 40. Tage der deutschsprachigen Literatur, auch heuer wieder die Möglichkeit, die Lesungen und Jury-Diskussionen unter freiem Himmel via 3Sat live zu erleben und dabei ganz entspannt Kaffee zu trinken. Am Abend lockt dann das bewährt entspannte Abendprogramm.
DONNERSTAG 30. Juni 2016
ab 19:00 Uhr LiteraturDJing: Ein Lied mehr.
liefern den passenden “Soundtrack” zum Buch
Klagenfurt/Celovec Es reicht! – Dost nam je!
LiteraturDJing: Ein Lied mehr.
a.c.m.e,- (aek:mi) – ist ein Kollektiv und beschäftigt sich mit Theater, Performance, Lesungen und Hörspiel. Musik mit, zu, über und vor allem als Literatur – vorgespielt vom a.c.m.e.-DJ Team. Theatralisch, dramatisch, musikalisch.
&
Lesungen aus dem Buch:
Klagenfurt/Celovec Es reicht! – Dost nam je!
Kärntner Autorinnen und Autoren schreiben über die Landeshauptstadt.
Moderation und Präsentation: Günter Schmidauer
Gesprächsrunde mit den Autoren: Isabella Straub, Felix Kucher, Egyd Gstättner, Ilse Gerhardt, Gerhard Maurer.
Entstanden in Kooperation mit dem DRAVA Verlag und DIE BRÜCKE.
Es reicht! – Dost nam je! Manchen genügt es.
So wie Klagenfurt sich zeigt. Es reicht! – Dost nam je!
Andere haben genug von diesem langsamen Siechtum in gepriesener Schönheit. Kennt man in Kärnten die Wut? Gibt es so etwas wie enttäuschte Aggression, die sich nicht gegen sich selbst richtet, sondern nach den Ursachen greift und auch bei der Beseitigung derselben Hand anlegt? In Kärnten wurde das Schweigen zwar nicht erfunden, aber zumindest auf hohem Niveau kultiviert. Schweigen, um niemandem zu schaden, schweigen, um sich selbst nicht zu verunsichern, schweigen, um nicht einen Schlussstrich ziehen zu müssen. Schweigen, um in Ruhe gelassen zu werden. Schweigen brechen. Autorinnen und Autoren, die in Kärnten geboren sind, verschiedenste Erfahrungen mit Kärnten gemacht haben, vermittels Kärntner gemacht haben, die geblieben sind, die fortgegangen sind, die hierhergekommen und geblieben sind, schreiben über Klagenfurt/Celovec. Es ist uns die Beschäftigung mit der Landeshauptstadt, die für viele noch immer ihre Landeshauptstadt ist und die ein neues Leitbild sucht, ein Anliegen. Schreibend gestalten Autoren mit, mit Argumenten, kreativen Anregungen, im Zorn oder im Versöhnungsmodus.
Herausgeber: Erika Hornbogner und Günter Schmidauer
Günter Schmidauer , 1955 in Klagenfurt/Celovec geboren, war Dramaturgie-Assistent am Burgtheater, freier Journalist, Chefdramaturg unter Herbert Wochinz, Werbeleiter am Stadttheater Klagenfurt, Mitarbeiter der Komödienspiele Porcia. Zurzeit Mitarbeiter der Wirtschaftskammer Kärnten; Präsident des Kärntner P.E.N.-Clubs. Zuletzt erschienen: Halbtraum (Roman).
FREITAG 01. Juli 2016
ab 19:00 Uhr Karsten Krampitz: „1976. Zur Achse Klagenfurt-Ostberlin: Wie Honecker und Mielke Einfluss nahmen auf das Klagenfurter Wettlesen und wie sie dabei Ulrich Plenzdorf zum Bachmann-Preis verhalfen“
„arschkackpissrepochopipoaaaaar“ Ulrich Plenzdorf
Es hat eine Zeit gegeben, da war Literatur gefährlich, schrieben die Dichter noch mit dem Anspruch, in das Leben der Menschen hineinzuwirken. So geschehen im alten Arbeiter- und Bauernstaat: Im Januar 1976 berichtete das Ministerium für Staatssicherheit in einer eigens an Honecker adressierten Information über „weitergehende Aktivitäten von Schriftstellern der DDR zur Herausgabe der Anthologie ‚Berliner Geschichten’ unter Ausschaltung der Verlagslektoren“. Ein Buch ohne Lektor! Ein unglaublicher Vorgang, der monatelang für Unruhe sorgte, die Gräben im Literaturbetrieb weit aufriss und sogar in Klagenfurt deutliche Spuren hinterließ.
Karsten Krampitz war gemeinsam mit Peter Wawerzinek Initiator der Trinkerklappe in Wewelsfleth/Schleswig-Holstein.
2009 wurde er bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur mit dem Publikumspreis ausgezeichnet, im folgenden Jahr war er Klagenfurter Stadtschreiber. Im Herbst 2014 wurde am Klagenfurter Ensemble sein Theaterstück „Sucht & Ordnung“ uraufgeführt. Krampitz hat diverse Romane und Erzählungen veröffentlicht. Zuletzt erschien im Berliner Verbrecher Verlag das Sachbuch „1976 – die DDR in der Krise“.
ab 20:30 Uhr “Der gute Gott von Manhattan”
Anlässlich Ingeborg Bachmanns 90. Geburtstages präsentiert das Heunburg Theater einen Auszug aus dem Theaterstück „Der gute Gott von Manhattan“ im Lendhafen.
Andreas Ickelsheimers Inszenierung feiert am 30. Juni Premiere. Darauf folgen 16 weitere Vorstellungen.
Zwischen 30. Juni und 12. August wird die historische Heunburg in Haimburg bei Völkermarkt wieder zum Theaterhaus und folgt damit einer nun bereits über 20-jährigen Tradition. Veranstalter und Regisseur Andreas Ickelsheimer, der die Heunburg seit 2011 bespielt, hat sich bei seiner Stückwahl in diesem Jahr für eine Hommage an Ingeborg Bachmann entschieden. Die bereits 1973 verstorbene Kärntner Autorin wäre am 25. Juni 90 Jahre alt geworden.
„Der gute Gott von Manhattan“ birgt nämlich nicht nur eine klassische Liebesgeschichte à la Romeo und Julia in sich, sondern auch die Behandlung des Verhältnisses von Kapitalismus und Menschlichkeit. Thematisiert wird der Homo Oeconomicus als funktionierender, weil rationaler und somit berechenbarer Systembaustein, der, plötzlich mit ekstatischer Liebe konfrontiert, aus seiner Rolle zufallen droht. Liebe wird zur destabilisierenden Macht und Systembedrohung. “Obwohl schon vor rund 60 Jahren verfasst, passt die beschriebene Thematik mehr denn je in unsere heutige Gesellschaft“, betont Andreas Ickelsheimer die zeitgenössische Relevanz seiner Produktion.
Neben qualitätsvollem Theater werden auf der Heunburg in diesem Jahr auch die Band „Die Unvollendeten“ mit ihrem Programm „Kemmt’s lei eina“, ein klassisch indisches Konzert von Alokesh Chandra, ein Operettenkonzert mit Temi Raphaelova, Mario Podrecnik und Hans-Jörg Bock sowie dessen Kabarett „Die Sternstunde des Josef Bieder“ von Eberhard Streul zu sehen sein.
ab 21:30 Uhr “Wort im Bild” Fotowettbewerb
Präsentation der zehn prämierten Fotoarbeiten des Internationalen Fotowettbewerbs zum Thema Literatur. (Initiatorin: Eva Asaad)
https://www.wortimbild.at/2015/winners.html
SAMSTAG 02. Juli 2016
ab 19:00 Uhr „a.c.m.e,- radiolab: die bachmannedition“
live Radioshow mit viel Musik und illustren Gästen mit Martin Dueller, Simone Dueller, Anna Kohlweis, Andreas Thaler, …
und literarischem super special guest … Stefanie Sargnagel.
Anlässlich der 40. Tage der deutschsprachigen Literatur begibt sich theater a.c.m.e,- (plus Schwestern vom Damensalon) samt Radio Equipment in den Lendhafen und nimmt vor Ort die Bachmannpreis-Spezialsendung auf. Mit im Gepäck sind viel Musik und tolle Gäste. Neben Gesprächen rund um den Bachmannpreis, DJ-sets des a.c.m.e,- Teams, Interviews und Textschnipseln, gibt es außerdem live Musik von Squalloscope.
So feiert man Jubiläen!